Ein künstlicher Gelenkersatz ist für die meisten Patienten ein Segen: Er erhöht die Lebensqualität enorm, indem er nach meist langem Leiden wieder Bewegung ohne Schmerzen oder Einschränkungen ermöglicht. Doch leider ist das nicht ganz von Dauer: Das technische Potenzial künstlicher Gelenke wird zwar stetig verbessert, dennoch kann die uneingeschränkte Funktionalität nicht für immer garantiert werden. Ein Verschleiß nach 20 bis 30 Jahren ist daher völlig normal. In manchen Fällen muss ein Gelenk bereits früher getauscht werden: Infektionen oder Unfälle (Luxationen) können die Ursache für eine notwendige Wechseloperation des Hüftgelenkes oder anderer Gelenke werden.
Das Wichtigste, was Sie jedoch über die Wechsel OP Ihrer Hüfte oder Ihres Knies wissen müssen, ist folgendes: Wird die Operation fachgerecht durchgeführt, ist nach Ausheilung auch mit dem Zweitgelenk wieder eine hohe Funktionalität und ein beschwerdefreies Leben möglich.
Was ist eine Kniegelenk- oder Hüftgelenk-Wechseloperation? Wann sollte eine Revisions OP vorgenommen werden?
Die Haltbarkeit von künstlichen Hüftgelenken und künstlichen Kniegelenken kann leicht 25 Jahre erreichen – Tendenz steigend. Und das dank der sich stetig verbessernden Materialien und Operationstechniken. Doch ganz gleich ob es vor oder nach der natürlichen Lebensdauer des künstlichen Gelenkes passiert: Sobald sich eine Gelenksprothese aufgrund von Abnutzungserscheinungen vom Knochen lockert, dann löst sich dieses Problem nur selten von selbst. Die Ursachen sollten in jedem Fall sorgfältig abgeklärt werden, denn oft sind es mehrere Faktoren, welche die Schädigung des Gelenkes begünstigt haben. Bei der Lockerung einer künstlichen Gelenksprothese wird zwischen einer aseptischen und einer septischen (durch eine Infektion verursachte) Lockerung unterschieden.
Übrigens: Sollten Sie noch mehr über die Haltbarkeit Ihres künstlichen Kniegelenkes oder Hüftgelenkes wissen wollen, dann lesen Sie besser alles darüber in unserem weiterführendem Blog-Artikel nach.
Aseptische Lockerung des Kunstgelenkes
Die Prothesenlockerung ohne vorangehende Infektion wird häufig durch Entzündungen verursacht, hervorgerufen durch kleine Abriebpartikel, welche sich beim Kontakt des Implantates mit dem Knochen ablösen. Diese mikroskopisch kleinen Partikel lösen im Körper eine Abwehrreaktion aus, die sich durch einen Knochenabbau und anschließender Lockerung der Prothese ausdrückt. Obwohl diese Ursache der Prothesenlockerung aufgrund der modernen, abriebarmen Materialen extrem selten geworden ist, ist sie dennoch nicht komplett auszuschließen. Eine Prothesenlockerung ohne vorangegangene Infektion kann auch passieren, wenn der Knochen, in dem die Prothese verankert ist, bricht (periprothetische Fraktur). Ebenfalls können starkes Übergewicht, schwere körperliche Belastungen und Begleiterkrankungen wie Rheuma eine aseptische Prothesenlockerung zur Folge haben.
Septische Lockerung des Kunstgelenkes
Eine Lockerung des Kunstgelenkes, die eine Revisions OP der Hüfte, des Knies (oder anderer Gelenke) notwendig macht, wird in den meisten Fällen durch eine Infektion ausgelöst. Bereits bei der Operation können Keime in die Wunde gelangen, sich auf der Prothese ansiedeln und zu Entzündungen führen. Aus diesem Grund ist während der Operation und des anschließenden Wundheilungsprozesses besondere Vorsicht geboten. Diese ist durch effiziente Präventionsmaßnahmen während der und in der Regenerationsphase nach der Operation auf jeden Fall gewährleistet. Eine Infektion kann jedoch auch noch Jahre nach dem eigentlichen Einsatz des Implantates erfolgen. Bakterien können zum Beispiel im Rahmen einer Erkältung oder eines Harnwegsinfektes über die Blutbahn zur Prothese gelangen.
Wie merke ich, dass ich eine Wechseloperation des Hüftgelenks / Kniegelenks benötige?
- Schmerzen: Wenn sich die Hüft– oder Knieprothese lockert, treten Schwellungen, Bewegungseinschränkungen und Schmerzen (auch Ruheschmerzen) auf. Zusätzlich merken Betroffene eine Unsicherheit beim Gehen.
- Infektion: In der Zeit nach der Implantation sollten Sie aufmerksam auf Grippesymptome (Schüttelfrost, Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl) sein. Sie sind oft ein Anzeichen für eine bakterielle Infektion an der Prothese.
Um die Lockerung einer Gelenksprothese früh erkennen zu können, empfehlen wir regelmäßige Kontrolluntersuchungen. Gerne berät Sie Dr. Florian Sevelda zu Ihren Prothesenbeschwerden im Zuge eines Termins.
Wie operiert man bei einer Revisionsoperation der Hüfte / des Knies?
Eine Wechseloperation des Hüftgelenks oder Kniegelenks ist besonders anspruchsvoll und bedarf eines erfahrenen Spezialisten.
Folgende Punkte sind abzuklären:
- Über die Monate oder Jahre hat sich das Gelenk durch Verschleiß und Abbauprozesse verändert. Das verlangt bei einer Wechsel OP der Hüfte / des Knies meist nach einem speziellen, größeren Revisionsimplantat.
- In vielen Fällen stellt sich bei einer Kniegelenk- /Hüftgelenk-Wechseloperation die Frage nach der Knochenqualität. Oft muss der Knochen verstärkt werden, um einen sicheren Halt der Wechselprothese zu erreichen. Hier bedarf es zum Beispiel eines Spezialimplantates wie Abstützschalen an der Gelenkpfanne, die dabei helfen, ein stabiles Implantat in einem qualitätsarmen Knochen zu verankern.
- Revisions OP: Hüft TEP/ Knie TEP (TEP: Totalendoprothese) oder Teilersatz? Eine wichtige Frage, die es zu klären gilt. Die Entscheidung hängt von der individuellen Situation des Patienten ab. Manchmal reicht es, die verschlissenen Teile der Prothese auszutauschen (Prothesenschaft, Pfanneninlay, etc.). In anderen Fällen (zB. bei Infektionen) kann ein kompletter Austausch der Prothese notwendig werden.
Wechsel OP der Hüfte / des Knies durch Dr. Florian Sevelda
Wechseloperationen von künstlichen Gelenken sind komplex und erfordern ein hohes Maß an chirurgischer Erfahrung. Dr. Florian Sevelda ist auf Wechseloperationen von Hüftgelenk, Kniegelenk, Schultergelenk, Ellbogen, Sprunggelenk und Handgelenk spezialisiert. Die Operation wird im Evangelischen Krankenhaus in Wien durchgeführt. Orthopädische Operationen, die von Dr. Sevelda durchgeführt werden, werden von Privatversicherungen getragen.
Bei einem persönlichen Termin klären wir Sie gerne über Kosten, Risiken und Chancen einer Wechseloperation auf.