Künstliches Hüftgelenk- die häufigsten Fragen und Antworten

Hüftprothese - Ortho 1150 - Dr. Florian Sevalda

Wird aufgrund einer fortgeschrittenen, schmerzhaften Hüftgelenkarthrose (Coxarthrose) die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks nötig, stehen für Betroffene meist viele offene Fragen im Raum. In diesem Beitrag beantworte ich Ihnen die am häufigsten gestellten Fragen aus meiner Praxis.

Bei einem persönlichen Termin gehe ich gerne auf Ihre individuelle Situation und Ihre offen gebliebenen Fragen ein.

Aus welchem Material besteht eine Hüftprothese?

Moderne Hüftprothesen bestehen heutzutage aus abriebarmen Materialien. Diese minimieren das Risiko einer durch Abriebpartikel entstandenen Entzündungsreaktion, die in der Vergangenheit oft zu einer Prothesenlockerung führte.  

Die in den Knochen verankerten Teile des künstlichen Hüftgelenks wie Hüftschaft und Hüftpfanne bestehen aus Metall: 

  • Besteht die Möglichkeit der zementfreien Verankerung, so wird eine Prothese aus Titan verwendet. Dieses Metall besitzt den Vorteil, sehr gut mit dem Knochen zu verwachsen. 
  • Sollte jedoch eine zementierte Verankerung erforderlich sein (z.B. bei osteoporotischen Knochen), so wird meist eine Edelstahl- oder Kobalt-Chrom-Molybdän-Prothese eingesetzt. 

Hüftkopf und Pfannen-Inlay bilden die sogenannte Gleitpaarung. Sie bestand früher aus Metall und Polyethylen, jedoch führte diese Kombination mit der Zeit zu Abriebpartikeln, die eine Entzündungsreaktion im Gelenk verursachten. Infolgedessen kam es meist zu einer Lockerung der Hüftprothese, was eine weitere Operation nach sich zog. 

Bei modernen Gleitpaarungen bestehen diese beiden Teile aus Keramik. Alternativ werden auch noch Gleitpaarungen aus Keramik und einem hochvernetzten Polyethylen benutzt, welches durch ein spezielles Verfahren bereits wesentlich abriebfester ist als noch vor einigen Jahren. 

Wie wird das künstliche Hüftgelenk implantiert? 

 

Ein besonders schonendes Operationsverfahren stellt die AMIS-Methode (anterior minimal invasive surgery) dar. Die Implantation dieser minimalinvasiven Hüftprothese hat viele Vorteile, da bei dieser Operationsmethode weder Muskeln noch Sehnen durchtrennt werden. Eine kürzere Operationszeit, geringeren Blutverlust und eine wesentlich schnellere Rehabilitation sind nur einige davon.

Was sind die möglichen Komplikationen bei einer Hüftoperation?

Die Frage nach Risiken und Komplikationen rund um ein künstliches Hüftgelenk ist bestimmt eine der häufigsten Fragen, die in meiner Praxis gestellt werden. Vor jedem geplanten Eingriff findet deshalb vorab immer ein ausführliches Beratungsgespräch statt, in dem alle möglichen Risiken genau besprochen werden. Dank der neuen, fortschrittlichen Operationsmethode und modernster Materialien sind die Risiken und Komplikationen, die bei einer Hüftprothesen-OP entstehen können, sehr überschaubar und mit einer Häufigkeit von jeweils <1% eher selten

Einige der möglichen Komplikationen sind:

  • Infektion: Wie bei den meisten anderen Operationen besteht auch bei der Hüfttransplantation ein geringes Risiko für eine Infektion. Durch Antibiotikagabe unmittelbar kurz vor, sowie einer speziellen Wundsäuberung während der Operation wird dieses Risiko jedoch sehr gering gehalten.
  • Thrombose: Durch die Ruhigstellung der Beine ist auch das Thromboserisiko erhöht. Doch auch dieses Risiko wird durch die prophylaktische Behandlung mit einem Heparinpräparat sowie der alsbaldigen Mobilisierung der Patienten nach dem Einsatz des künstlichen Hüftgelenks stark reduziert.
  • Beinlängendifferenz: Durch den Einsatz einer Hüftprothese kann es zu einer Differenz der Beinlängen kommen. Die geringen Unterschiede von bis zu 1 cm stellen jedoch in weiterer Folge keine Schwierigkeit dar, da dies z.B. durch Schuheinlagen ausgeglichen werden kann.

Sollte vor der Hüftprothesen-Operation bereits mit Sport begonnen werden?

Sofern es von den Schmerzen her machbar ist, kann es natürlich von Vorteil sein, bereits vor der Operation die Muskeln zu stärken. Aufgrund der starken Schmerzen schaffen die meisten Patienten es jedoch nicht, vor der Implantation des künstlichen Hüftgelenks vermehrt aktiv zu sein oder gar Sport zu betreiben. 

Doch auch, wenn ein gezielter Muskelaufbau vor dem operativen Eingriff aufgrund der Schmerzen nicht mehr möglich ist, kann damit problemlos nach der Hüft-OP begonnen werden. 

Wann und wie kann mit der Hüftprothese mit Physiotherapie begonnen werden?

Bis die Operationsnarbe verheilt ist, was in etwa 2 Wochen dauert, sollte keine intensive Physiotherapie durchgeführt werden. Bereits im Krankenhaus wird in der Regel damit begonnen, mit dem künstlichen Hüftgelenk Stiegen zu steigen. Auch isometrische Übungen mit dem eigenen Körpergewicht und eventuell Therabänder können in dieser ersten Phase zum Einsatz kommen. 

Im Anschluss an die Operation kann noch im  Krankenhaus eine Reha beantragt werden. Bis es jedoch so weit ist, können gut und gern 6 Wochen vergehen. Dieser Zeitraum zwischen Operation und Reha eignet sich gut für eine ambulante Physiotherapie, um Muskeln und Beweglichkeit langsam aufzubauen. So kann die Wartezeit für erste Übungen mit der Hüftprothese zu Hause, aber auch kleinere Gehstrecken genutzt werden. Bei geriatrischen Patienten, oder wenn es der Gesundheitszustand erfordert, kann für den Zeitraum bis zur Reha auch eine Übergangspflege in Anspruch genommen werden. 

Muss nach einer Hüftoperation eine Reha gemacht werden? 

Die orthopädische Rehabilitation ist für den Erfolg der Hüftimplantation von großer Bedeutung. Es besteht jedoch die Option, statt einer stationären Reha eine ambulante Rehabilitation in einem Institut oder in einer privaten Physiotherapie zu absolvieren. 

In der Reha werden Ihnen Übungen für den Muskelaufbau, sowie die richtigen Verhaltensweisen mit dem künstlichen Hüftgelenk gezeigt, um nachträgliche Komplikationen zu vermeiden. 

Mit welchen Schmerzen muss rund um die Hüftprothesen-Operation gerechnet werden?

Die Schmerzen, die durch die Hüftarthrose meist bereits seit langer Zeit verursacht wurden, verschwinden sofort nach Implantation des künstlichen Hüftgelenks.

Wundschmerzen, die durch die Implantation entstehen, sind durchaus überschaubar und mit Schmerzmedikation in den ersten 1-2 Wochen sehr gut in den Griff zu bekommen. In den ersten beiden Tagen im Krankenhaus wird die Medikation mittels Infusionen verabreicht, danach kann bereits auf Schmerztabletten umgestiegen werden. 

Worauf muss nach der Implantation der Hüftprothese besonders geachtet werden? 

Prinzipiell gibt es dank der modernen Materialien und durch die minimalinvasive Operationsmethode nach der Einheilung des künstlichen Hüftgelenks kaum noch Einschränkungen im Alltag. In den ersten Wochen sind Stürze und Extrembewegungen unbedingt zu vermeiden. Dies bedeutet, dass auf Krücken nur bei stabilem Kreislauf verzichtet und der Bewegungsradius angepasst werden sollte. Zu starkes Beugen oder Drehen des künstlichen Hüftgelenks wie beim Vorbeugen im Sitzen (Socken anziehen, ..) sollte unbedingt vermieden werden. Besondere Vorsicht ist auch bei niedrigen Betten, Autos oder Toilettensitzen geboten. All diese Risikofaktoren können zu einer Luxation (Ausrenkung) der Hüftprothese führen. Sobald nach etwa 3 Monaten die Prothese fest im Knochen eingewachsen ist, ist bereits ein weitgehend normales Leben ohne Einschränkungen möglich. Sogar Sport mit Hüftprothese ist nicht nur möglich, sondern sogar von Vorteil für den Muskelaufbau und damit für die Haltbarkeit der Prothese.

Wann erfolgt die erste Kontrolle nach einer erfolgreichen Operation?

Nach etwa 6-12 Wochen Einheilungszeit kann eine klinische Kontrolle mit einem aktuellen Röntgenbild erfolgen.

Wie lange hält eine Hüftprothese?

Aufgrund der neuen, wesentlich verbesserten Materialien fehlen derzeit noch genaue Langzeitdaten zur Haltbarkeit der neuen künstlichen Hüftgelenke. Untersuchungen im Biomechanik-Labor haben jedoch gezeigt, dass der Abrieb dieser neuen Materialien so gering ist, dass man davon ausgehen kann, dass die modernen Hüftprothesen in Abhängigkeit von Gewicht und Aktivität mindestens 30 Jahre halten.

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