Sport mit Hüftprothese oder Knieprothese

Sport mit Hüftprothese oder Knieprothese | Ortho1150 | Dr Sevelda

Nach einem langen Leidensweg mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen freuen sich viele Patientinnen und Patienten nach einer Gelenkersatz-Operation auf die vielen neuen Sport- und Bewegungsarten. Deswegen ist die Frage, wann mit einer Hüft- oder Knieprothese wieder mit Sport begonnen werden kann, eine der häufigsten Fragen im Gespräch mit dem Orthopäden.

Egal ob Teilgelenkersatz beim Knie, totaler Kniegelenkersatz oder Hüftprothese es gibt einige Punkte, die beim sportlichen (Wieder-) Einstieg mit einer Prothese zu beachten sind. 

Moderne Materialpaarungen bei Hüftprothesen sorgen für einen reibungslosen Ablauf beim Sport

Früher wurde von Orthopäden noch von zu viel Sport mit einer Hüftprothese abgeraten, da es bei den damals verwendeten Materialien zu vorzeitigem Verschleiß und infolge dessen zu Abriebpartikeln im Körper kommen konnte. Diese Partikel führten potentiell zu einer Entzündung und damit zur Lockerung der Prothese. Heute jedoch besteht die Materialpaarung aus Keramik und Keramik, wodurch es kaum noch zu Abrieb kommt. 

Die erwartete Haltbarkeit eines künstlichen Hüftgelenks liegt heutzutage bereits bei weit über 20 Jahren, bei gleichzeitiger Erhaltung bzw. Wiedererlangung von vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten. 

Auch das Material von Knieprothesen ist bereits wesentlich halt- und belastbarer als noch vor einigen Jahren

Moderne Knieprothesen haben in der Regel eine Materialpaarung aus Metall und Polyethylen. Dieser Kunststoff wird einem speziellen Verfahren unterzogen, was für einen deutlich geringeren Abrieb als noch vor etlichen Jahren führt. Da es jedoch trotzdem über die Jahrzehnte hinweg zu vielen Millionen Bewegungszyklen kommt, wird ein achtsamer Umgang mit der Knieprothese weiterhin empfohlen. Je stärker die Belastung der Prothese, desto stärker ist demnach auch der Abrieb. 

Gerade jüngere Patientinnen und Patienten haben für gewöhnlich im Alltag eine höhere Belastung, deshalb ist darauf hinzuweisen, dass der Grad der Aktivität Einfluss auf die Haltbarkeit der Prothese hat. Je aktiver also jemand mit einer Prothese ist, desto schneller reibt sich das Polyethylen-Kunststoffteil ab. Es sollte aber dennoch mindestens 20 Jahre halten. 

Welche sind die besten Sportarten mit Hüftprothese/Knieprothese, welcher Sport sollte eher vermieden werden? 

Die modernen Materialien, die heutzutage bei Hüft- und Knieprothesen eingesetzt werden, ermöglichen unterschiedlichste Sport- und Bewegungsarten, von denen noch vor einiger Zeit abgeraten wurde.

Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle Bewegungen für alle Patientinnen und Patienten gleich gut geeignet sind. Menschen, die bereits vor dem operativen Einsatz einer Prothese sehr sportlich waren, können in der Regel auch danach anspruchsvollere Sportarten betreiben. 

Um die unterschiedlichen Sportarten kategorisieren zu können, werden sie in zwei Belastungsstufen eingeteilt. Sportarten, die mit einer hohen und generell intensiven Belastung einhergehen, zählt man zu den „High Impact“-Sportarten wie z.B.:

  • Fußball
  • Rugby
  • Tennis
  • HIIT (High Intensity Interval Training)
  • Seilspringen
  • Laufen
  • Kontaktsportarten
  • intensives Skifahren auf eisigen Piste mit Sprüngen

Diese zeichnen sich besonders dadurch aus, dass es vermehrt zu Stoß- und Drehbewegungen des Bewegungsapparates kommt, die eine größere Belastung auf Gelenke und Knochen ausüben. 

Im Gegensatz dazu stehen „Low Impact“-Sportarten für Bewegungen und Aktivitäten mit geringer bis moderater Belastung, deren niedrige Intensität die Bein- und Hüftgelenke schonen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Fahrrad fahren
  • Schwimmen
  • Yoga
  • Pilates
  • Walking
  • Wassergymnastik
  • Aerobic (ohne Sprünge)  
  • Skifahren im Tiefschnee 

Auch, wenn es bei den heutigen Prothesen nur noch zu geringfügigen Abnutzungen kommt, können ungeeignete Bewegungen und Sportarten zu einem beschleunigten Verschleiß führen. Die Art der Bewegung steht also im direkten Zusammenhang zur Haltbarkeit der Prothese. Von Medizinern wird deswegen auch weiterhin von Leistungssport, Kontaktsport und verletzungsreichen Sportarten wie Fußball abgeraten. Es gilt jedoch gleichzeitig eine klare Empfehlung für Sport und Bewegung im Allgemeinen. Durch regelmäßiges Bewegen und geeignete Trainings wird die Einheilung der Prothese unterstützt und der dabei erreichte Muskelaufbau senkt zusätzlich das Risiko einer Prothesenlockerung.  

Selbst Sportarten, die schnelle, abrupte und stoßartige Bewegungsabläufe beinhalten wie manche „High Impact“-Sportarten sind heutzutage durchaus auch mit Prothesen möglich. Faktoren wie Vorerfahrungen, Allgemeinzustand, eventuelle Begleiterkrankungen etc. spielen hierbei eine große Rolle. Deswegen muss dies individuell betrachtet und gegebenenfalls vom Orthopäden beurteilt werden. 

Ab wann ist Sport mit einer Hüft- oder Knieprothese möglich?

Nach dem Einsatz einer Hüftprothese ist es in der Regel bereits nach 2 Wochen möglich, langsam mit leichten Sportarten ohne Stoßbelastung zu starten. Dabei ist es wichtig, sich nach und nach heranzutasten und die Belastung vorerst langsam zu steigern. Nach etwa 3 Monaten kann dann auch Sport mit zunehmender Stoßbelastung hinzukommen. Selbst laufen und springen ist in etwa ab diesem Zeitpunkt möglich.
Auch nach Knieprothesen-Operationen wird ebenfalls nach bereits 2 Wochen empfohlen, mit leichtem Sport, wie dem Training auf einem Ergometer, zu beginnen. Nach etwa 3 Monaten können dann auch mit einem Kniegelenkersatz langsam zyklische Sportarten ohne Stoßbelastung wie Schwimmen oder Fahrradfahren durchgeführt werden.

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